Läuse
Der Mensch kann von drei
verschiedenen echten Läusearten (Anoplura) an unterschiedlichen
Stellen befallen werden: Filzlaus (Pthirus pubis),
Kopflaus (Pediculus capitis) und Kleiderlaus
(Pediculus humanus). Kopfläuse sind bei
uns im Gegensatz zu früher relativ selten.
Dennoch kann man sie sich durch nahen körperlichen
Kontakt zu Infizierten leicht einhandeln. Läuse
breiten sich besonders innerhalb von Familien
aus. Deshalb müssen bei einer Infektion
immer alle Familienmitglieder behandelt werden.
Erkennen Die Kopf- und Kleiderläuse sind vom Laien nicht zu
unterscheiden. Ausgewachsen erreichen die Tiere
eine Länge von bis zu 4,4 mm. Ihr Körper
ist spindelförmig, sie sind hellgelb-gräulich,
manchmal scheint der Darm dunkel durch. Direkt
nach einer Blutmahlzeit sind sie auch rot.
Vorkommen
Die Kopflaus lebt überwiegend auf dem Haupthaar. Sie
wird durch engen menschlichen Kontakt (schmusen,
spielen) oder durch Kleidung übertragen. Die
Kleiderlaus befällt den ganzen Oberkörper.
Sie wird durch die Kleidung weitergegeben. In beiden
Fällen bilden Garderoben wie z.B. in Kindergärten
eine große Übertragungsgefahr.
Die Filzlaus ist fast quadratisch
(oben etwas breiter) und wird max. 2 mm lang. Filzläuse leben überwiegend
in Schambehaarung, seltener findet man sie in Bärten
oder Augenbrauen. Die Übertragung erfolgt
hauptsächlich durch den Geschlechtsverkehr.
Schäden
Läuse verursachen Quaddeln durch Saugstellen und Juckreiz.
Krankheitsübertragungen sind derzeit nicht
bekannt. Früher übertrugen Kleiderläuse
häufig Fleckfieber.
Vermeidung
Vorbeugen kann man leider nicht.
Auch eine erneute Infektion ist durch soziale Kontakte
immer möglich. Schädlingsbekämpfer
wären glücklich, wenn z.B. im Kindergarten statt
gemeinsamer Garderoben eigene Spinde für jedes Kind bereitgestellt würden. Damit wäre
ein Hauptverbreitungsgebiet ausgeschaltet. Entdecken
Sie bei Ihrem Kind Kopfläuse oder Nissen (Eier
der Läuse), sollten Sie umgehend Lehrer oder Kindergärtnerin informieren, um der weiteren Ausbreitung Einhalt
zu gebieten.
Bekämpfung
Eines vorweg: Es ist keine Schande, Läuse zu haben.
Nur behalten sollte man sie nicht!
� Sehr
sinnvoll ist die Anwendung eines Nissenkamms für
die Larven, den man in der Apotheke bekommt.
� Befallene
Kleidung oder Bettwäsche
sollte man nach Möglichkeit mit mindestens
60° C. im längsten möglichen Waschgang
reinigen. Wenn die Stoffe dies nicht vertragen:
Die Wäsche drei bis vier Tage tiefgefrieren
oder bei Zimmertemperatur (21 bis 23° C.) drei
Wochen lang in einem geschlossenen Plastiksack
lagern. Die junge Laus schlüpft acht Tage
nach der Eiablage und stirbt nach drei Tagen ohne
Nahrung.
Die gebräuchlichsten Präparate zur Läusebekämpfung
sind vom Bundesgesundheitsamt "gelistet".
Diese Mittel sind in der Apotheke mit und ohne
Rezept erhältlich. Bitte lesen Sie vor der
Anwendung genau die Gebrauchsanweisungen und handeln
Sie auch danach! Falsch Dosierungen können
dazu führen, daß sich die Läuse
munter weiterentwickeln.
Text nach Sellenschlo/Kolls.
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