Dörobstmotten
Erkennen
Dörrobstmotten (Plodia interpunctella)
haben ein ähnliches Aussehen
wie kleine Schmetterlinge. Im Ruhezustand bildet
ihr Körper ein schmales Dreieck von etwa 8
bis 10 mm Größe. Ihre Vorderflügelenden
sind bronzefarben.
Vorkommen
Die Dörrobstmotte ist in Mitteleuropa der wohl am häufigsten
vorkommende Schädling an Süßwaren.
Darüber hinaus lebt sie auch von Erd-, Hasel-
und Walnüssen, Mandeln, Sämereien, Gewürzen,
Trockengemüsen, Müslimischungen, seltener
in Getreide und Mehl.
Den Befall eines Nahrungsmittels erkennt man an der Gegenwart
kleiner Schmetterlingsraupen von weißer bis
leicht grünlicher Färbung, an der Gespinstbildung
(oft mit Kot behaftet) und an den dort gelegentlich
auch zahlreich sitzenden Mottenfaltern.
Verpuppungsbereite Raupen verlassen oft das Nährsubstrat
und wandern zwecks Suche nach einem Verpuppungsort
umher. Es ist zu beobachten, daß sich die
Raupen zur Verpuppung in dunkle Ecken begeben.
So kann es passieren, daß Gespinste in der
Nähe von zur Entwicklung völlig ungeeigneten
Substraten (Papier, Windeln u.ä.) liegen.
Es kann auch ein nur scheinbarer Befall vorliegen, indem
die Raupen nur in den Tütenverschluß kriechen,
um sich dort zu verpuppen.
Schäden
Die Ausbreitung der Dörrobstmotte in den Lagern von
Lebensmittelbetrieben ist eine echte Plage. Mit
Süßwaren (Nußschokolade, Früchteriegel,
Rosinen, Studentenfutter, andere Nußmischungen)
und nuß-/trocken-obsthaltigen Müslimischungen
werden die Dörrobstmotten meist in die Privathaushalte
verschleppt.
Vermeidung
Bei einer Lagerung der Vorräte unter 18° C. könne
sich die Tiere nicht entwickeln: Vorräte
stets kühl und trocken lagern!
Bekämpfung
Sie sollten zuallererst ausfindig machen, wo die Tiere sitzen.
Dazu sollten alle oben genannten pflanzlichen Lebensmittel
kontrolliert werden, oft sind es bereits in Vergessenheit
geratene Verpackungen.
Befallene Lebensmittel sind am besten zu vernichten, also
fortzuwerfen. Bei schwachem Befall können
Motten und Raupen abgetötet werden, indem
Sie die Waren für eine Stunde auf 60° bis
70° C. erhitzen. Das eignet sich allerdings
nicht für alle Vorräte.
Das gleiche Ergebnis erreicht man durch ein ein- bis zweitägiges
Tiefgefrieren. Ein versehentlicher Verzehr der
Insekten ist nicht gesundheitsschädlich.
In der chemischen Anwendung können die umherfliegenden
Motten mit pyrethrumhaltigen Sprühmitteln
bekämpft werden. Zur Behandlung muß die
Speisekammer aber leer geräumt werden. Pyrethrum
eignet sich gut für den Haushalt, da es nach
kurzer Zeit in unschädliche Substanzen zerfällt.
Neu sind Sexuallockstoffe, die recht gut wirken. Sie fangen
nahezu alle Männchen ab, so daß unbegattete
Weibchen keine Nachkommen mehr produzieren können.
Allerdings sollten dann immer die Fenster geschlossen
sein,, sonst werden weitere Männchen von draußen
angelockt.
Nach
Sellenschlo/Kolls
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