Hausbock
Der Hausbockkäfer (Hylotrupes bajulus) aus
der Familie der Bockkäfer (Cerambycidae)
ist ein gefährlicher Schädling der
hölzernen Gebäudeteile. Er greift ausschließlich
Nadelholz an. Er entwickelt sich vorwiegend im
Dachstuhl, seltener in Mobiliar oder Fußböden.
Außerhalb von Gebäuden, z.B. in Holzzäunen
oder Telegrafenstangen, trifft man ihn kaum an.
Die Larven der Hausbockkäfer sind es, die
immense Schäden verursachen können.
Erkennen
Grauer bis leicht bräunlicher Käfer, dessen Flügel
geringfügig weiß behaart sind und der
eine Größe von 7 bis über 20 mm
erreicht.
Entwicklung
Der weibliche Hausbockkäfer tätigt seine Eibablage
nur in Hölzern mit einer Restfeuchte von mindestens
15 Prozent. Ferner ist die Eiablage von Duft- und
Aromastoffen abhängig, die im Holz vorhanden
sind, und bei denen die Restfeuchte ebenfalls eine
Rolle spielt. Sobald der Hausbockkäfer vermittels
seiner Legeröhre in natürlich vorhandenen
Rissen im Holz seine 200 - 300 Einzeleier an verschiedenen
Stellen abgelegt hat, stirbt das weibliche Tier
nach etwa 10 - 15 Tagen. Das Eistadium dauert ungefähr
zwei Wochen. Danach schlüpfen die Larven,
die sofort mit der Freßtätigkeit beginnen.
Sie sind es, die die Holzzerstörungen verursachen.
Etwa vier Jahre später verpuppt sich die Larve
in die "Puppenruhe", die nach weiteren
drei bis vier Monaten als fertig ausgebildeter
Hausbockkäfer verlassen wird.
Männchen
sucht Weibchen zum Hochzeitsflug, die Begattung
findet statt, und der männliche Hausbockkäfer
geht kurze Zeit danach ein. Der weibliche Hausbockkäfer
sucht sich geeignete Stellen für die Eiablagen
und stirbt dann ebenfalls. Der Kreislauf der Natur
hat sich geschlossen.
Vorkommen
Der Hausbock ist von Nordafrika bis Sibirien, von der Türkei
bis Schweden verbreitet. Er befällt ausschließlich
Nadelholz. Laubholz enthält für die Larven
giftige Stoffe.
Schäden
Unter den Insekten ist der Hausbock der mit weitem Abstand
gefährlichste Zerstörer verbauten Nadelholzes.
Als Faustregel gilt, daß Hölzer, die älter
als 60 Jahre sind, so weit ausgetrocknet sind,
daß sich die Aromastoffe verflüchtigt
haben. Eine Eiablage durch den Hausbockkäfer
ist dann nicht mehr zu befürchten.
Vermeidung
Als Bauholz Laubhölzer oder Kernholz der
Nadelbäume verwenden; benutztes
Bauholz nicht erneut verwenden; Holz-oberfläche versiegeln; imprägnierende
Anstriche.
Bekämpfung
Hier können Sie selbst recht wenig ausrichten. Eine
Erhitzung des Holzes auf 55° C. durch einen
ausgebildeten Schädlingsbekämpfer tötet
den Befall. Experimentieren Sie auf keinen Fall
selbst. Sie könnten sonst ihr Haus in Brand
setzen. Für den Hausbock ist wirklich nur
der Profi zuständig!
Div. Quellen; u.a. Sellenschlo/Kolls und Zuska
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